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20 Jahre Notschlafstelle Raum_58

Jubiläum

6. September 2021 Kinder, Jugend und Familie

Im September 2001 öffnete die Notschlafstelle für Jugendliche Raum_58. Mit einer kleiner Feier wurde jetzt das Jubiläum gefeiert. Im neuen Video zur Einrichtung stellen zwei Jugendliche "ihre" Notschlafstelle vor.

Im September 2001 öffnete die Notschlafstelle Raum_58 in der Kastanienallee 58 und begrüßte eine Jugendliche als ersten Übernachtungsgast. Seit der Gründung wird die Notschlafstelle in gemeinsamer Trägerschaft des Sozialdienstes katholischer Frauen Essen-Mitte e.V. (heute Caritas-SkF-Essen gGmbH) und dem CVJM Sozialwerk geführt.

Heute befindet sich die Notschlafstelle in der Niederstraße 12-16 und bietet mehrere Schlafplätze für Jugendliche von 14 bis 21 Jahren. Die Notschlafstelle bietet Raum zum Schlafen, Essen, Ausruhen und Gespräche. Um einen kleinen Einblick in die Räume zu bekommen, führen die zwei Jugendlichen Naim und Jason in unserem Video durch die Räume.

Von September 2001 bis Juli 2021 fanden 35. 477 Übernachtungen im Raum 58 statt. Im Durchschnitt waren es 1.097 im Jahr 

 

Zahlen, Daten und Fakten:

  • Erste Übernachterin war am 6.9.2001 ein 15jähriges Mädchen, das vom Jugendamt in die Notschlafstelle vermittelt wurde.
  • Zu Beginn war die Notschlafstelle in der Kastanienallee 58 untergebracht, sechs Betten in zwei Doppel- und zwei Einzelzimmern. Geöffnet war sonntags bis freitags.
  • Im September 2001 besuchte die damalige „First Lady“, Christina Rau, Frau des damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau den Raum 58 und zeigte sich beeindruckt von dem Projekt.
  • 2002 kommen zwei Notbetten zum Angebot hinzu, um den Bedarf zu decken. 135 Jugendliche besuchen den Raum_58 regelmäßig.
  • Seit 2013 ist auch samstags geöffnet. Durch Spendengelder kann die Notschlafstelle seitdem an sieben Tagen die Woche öffnen. Etwa 219 Jugendliche kommen regelmäßig
  • 2015 beteiligt sich der Raum_58 an der bundesweiten 2. Straßen- und Flüchtlingskinderkonferenz in Berlin und trifft Familienministerin Manuela Schwesig, an die konkrete Forderungen gerichtet werden („ Wohnraum auch mit Schufa Eintrag, freies Berufsfindungsjahr, im Jobcenter Freundlichkeit und Toleranz, verständliche Leistungsanträge, langfristige Förderung und Betreuung von Erzieher:innen und Lehrer:innen, den Jugendlichen nicht das Gefühl geben, „Kostenfaktor“ zu sein)
  • Am 30. September 2016 zieht der Raum_58 in die Niederstraße 12-16.
  • 2018: Der Sozialdienst katholischer Frauen Essen-MItte e.V. und der Caritasverband für die Stadt Essen werden Gesellschafter der Caritas-SkF-Essen gGmbH (cse). Ein Großteil der Einrichtungen - darunter auch der Raum_58 - gehen in die cse über.
  • Trotz Corona kann der Raum 58 in 2020 täglich unter Hygiene-Bedingungen öffnen, aufgrund kurzzeitiger abendlicher Ausgangssperren sogar bereits ab 18 Uhr.
  • 2021: Nach 20 Jahren verlässt Manuela Grötschel als Leiterin den Raum_58, ihr folgt Britta Reuter.

 

Jubiläumsfeier 2021

Anlässlich des 20. Jubiläums gab es eine Corona-bedingt leider nur kleine Jubiläumsfeier, die unter Corona-Bedingungen im Garten der Niederstraße und in den Räumen der Notschlafstelle stattfand. Nach der Begrüßung durch die Geschäftsführer der Träger, erzählten die Gründungsväter Gerhard Dahme und Thomas Simon von der ersten Idee und Umsetzung, der Namensfindung - an die sie sich allerdings etwas unterschiedlich erinnerten, was für einige Lacher sorgte - und den Anfängen in den Räumen in der Kastanienallee. Auch Jugendamtsleiter Carsten Bluhm konnte zu den Anfängen und der Bedeutung einer Notschlafstelle für Jugendliche aus eigener Erfahrung etwas beitragen, da er selbst als Sozialarbeiter immer wieder mit Jugendlichen zu tun hatte, die auf der Straße lebten. Eine junge Frau, die er unterstützt hatte, begrüßte ihn später einmal mit “Blü(h)mchen, Du hast mein Leben gerettet!”. Für die Jugendlichen ist die Notschlafstelle oft der einzige Raum, in dem sie akzeptiert und ernstgenommen werden. Jason, ein Jugendlicher, der selbst häufiger im Raum58 geschlafen hat und im Video stolz die Räume präsentiert, brachte es ebenfalls auf den Punkt “Ihr habt immer an mich geglaubt.”. Gründungsvater Gerhard Dahme sagte abschließend “Wie schön, dass es den Raum58 nach 20 Jahren noch gibt und gleichzeitig  - leider muss es immer noch eine Notschlafstelle geben.” 

cse-Geschäftsführer Andreas Bierod mit CVJM Geschäftsführer Dirk Mesenbrock.
Carsten Bluhm, Leiter des Essener Jugendamtes
Gründungsväter Gerhard Dahme und Thomas Simon mit Dirk Mesenbrock
Die neue Leiterin des Raums_58 Britta Reuter mit Jason (links) und Naim.