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"Mittendrin – außen vor. Wem gehört die Stadt?“

Internationale Tag der Armut - Auftaktveranstaltung in Essen

18. Oktober 2023 SkF Allgemein

Veranstaltung in Essen als Auftaktveranstaltung der Armutswochen am Internationalen Tag der Armut. Appell der verbandlichen Caritas an Kirche und Politik, sich stärker für eine ökologische und bürgerfreundliche Gestaltung öffentlicher Räume einzusetzen. 

Traditionell werden am Internationalen Tag zur Beseitigung der Armut die Armutswochen der Caritas in Deutschland eröffnet, die bis Mitte November dauern. In diesem Jahr findet die Auftaktveranstaltung am 17. Oktober in Essen statt.  Anlässlich des Armutstages fordern der Deutsche Caritasverband (DCV), der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und der SKM Bundesverband in einem gemeinsamen Appell Politik und Kirche auf, sich stärker für eine ökologische und bürgerfreundliche Gestaltung öffentlicher Räume einzusetzen. 

Die Veranstaltung in Essen und die Forderungen stehen unter der Überschrift „Mittendrin – außen vor. Wem gehört die Stadt?

Caritas Deutschland, Sozialdienst katholischer Frauen und SKM Bundesverband hatten am 17. Oktober 2023 zu einem Tischgespräch mit Vertretern aus Politik und Kirche vor der Kirche St. Gertrud in der Essener Innenstadt eingeladen. Mitarbeiter:innen, Klient:innen und Ehrenamtliche unserer Einrichtungen zeigten die Sicht und Herausforderungen der von Armut betroffenen Menschen in Videos, Statements, Fotoprojekten oder mit einem nachgestellten Schlafplatz. Auf dem Vorplatz von St. Gertrud diskutierten Interessensvertreter:innen und Bürger:innen unter anderem mit Stadtdirektor Peter Renzel, Weihbischof Ludger Schepers, SkF und SkM Bundesvorstand sowie Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa über Stadtentwicklung, öffentliche Flächen und Liegenschaften und ökologische Neugestaltung. 

„Öffentliche Räume wie Parks oder Plätze sind wichtige Aufenthalts-, Begegnungs- und Erholungsorte, gerade für arme oder von Armut bedrohte Menschen. Wer in einer kleinen oder dunklen oder im Sommer überhitzten Wohnung oder gar auf der Straße lebt, ist viel mehr als andere auf diese Orte angewiesen. Wie diese Räume gestaltet sind, ist entscheidend für die Lebensqualität der Menschen und ihre Teilhabechancen“, betont Renate Jachmann-Willmer, SkF Bundesvorstand. „Menschen, die öffentliche Orte nutzen, sollten ein Mitspracherecht darüber haben, wie diese Orte aussehen und was dort geschieht. Städte und Gemeinden sind aus unserer Sicht in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger einbezogen und gehört werden““, fordert Stephan Buttgereit, SKM Generalsekretär. „Immer wieder beobachten wir, dass öffentliche Räume vernachlässigt und unwirtlich werden. Städtische Flächen werden versiegelt und vermüllt. Es fehlen schattenspendende Bäume und kostenloses Trinkwasser. Mit fortschreitendem Klimawandel gehört beides zur elementaren Daseinsvorsorge – nicht nur für Menschen, die auf der Straße leben. Klimaschutz, der allen nutzt, beginnt mit einer urbanen Planung, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und genug Raum für Grünflächen lässt,“, macht Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa deutlich und betont: „Gerade Bahnhöfe sind öffentliche Orte, denen unsere Fürsorge gilt. Als Knotenpunkte im Netz der Verkehrsinfrastruktur können sie den klimafreundlichen Umstieg auf die Bahn leicht machen und barrierearme Begegnungsorte für viele schaffen."

Die Veranstaltung wurde gefördert von der Glücksspirale.

Fotos 3,5,6,7: Tim Frankenheim