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Hilfe für Geflüchtete in Moria

Mit verschiedenen Aktion machen wir gemeinsam mit der Initiative „Ein Herz für Moria“, dem Caritasverband für die Stadt Essen und der Caritas Flüchtlingshilfe Essen auf die Missstände auf Lesbos aufmerksam, um das Thema in den Fokus politischer Entscheidungsträger und der Öffentlichkeit zu rücken. 

Essener Initiative startet weiteren Hilfstransport für die Menschen in Moria 2 

In Kooperation mit der Essener Initiative „Ein Herz für Moria“ bemühen sich die Caritas Flüchtlingshilfe, der Caritasverband für die Stadt Essen, der Sozialdienst katholischer Frauen und die cse weiterhin um Hilfe für die geflüchteten Menschen. Daraus entstanden ist eine Hilfsbrücke, so dass kürzlich ein erneuter Hilfstransport nach Lesbos losgeschickt werden konnte. 

Die Corona-Pandemie beherrscht nach wie vor die mediale Berichterstattung. Da scheint Anderes leicht aus dem Blick zu geraten – so zum Beispiel die Situation der Geflüchteten an den Außengrenzen der EU. Darunter auch die katastrophalen Zustände im Lager Moria 2. „Auch hier leiden die Menschen unter Covid-19“, berichtet Markus Kampling, Vorsitzender der Caritas Flüchtlingshilfe Essen, „aber vor allem auch unter Nässe und Kälte in provisorischen Zelten, unter unzureichenden sanitären Bedingungen, unter Hunger und unter eingeschränkten Bildungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche.“ 
Moria ist zu einem Synonym für das Versagen der europäischen Flüchtlingspolitik geworden. Politisch hat sich an den unfassbaren Zuständen nichts verändert. 

Konkrete Hilfe: Neuer Transport gestartet 

 

Gerade in der Dunkelheit wird die mangelnde Sicherheit deutlich. So kommt es bei nächtlichen Toilettengängen immer wieder zu Übergriffen auf Frauen. Der 18-Tonner, der sich von Essen aktuell auf dem Weg nach Griechenland 
befindet, ist u.a. beladen mit 700 Powerbank Solargeräten, die mit Sonnenenergie oder Handkurbel geladen werden können. Sie ermöglichen das Laden der Mobiltelefone oder eine Nutzung als Taschenlampe. Frauen im Camp 
soll so ein kleines Stück Sicherheit gegeben werden. 

Für die derzeit rund 7.000 Bewohner:innen des Camps stehen gerade einmal 350 mobile Toiletten bereit und 28 bis 40 Duschen, je nachdem, wie gut diese gerade funktionieren. Das bedeutet, dass die Bewohner:innen des Camps nicht mal einmal pro Woche duschen können. Die Firma Laubinger + Rickmann hat 60 Waschtische aus Edelstahl gespendet. Diese Waschtische sollen an große Wassertanks angeschlossen werden, um so die hygienische Notlage zumindest etwas zu lindern. 

Die rund 2.000 Kinder im Camp bleiben oft sich selbst überlassen. Ohne jegliche Ablenkung, Förderung oder kleine Freuden. Der Verein Kunst vor Ort hat 400 Kreativtaschen mit Stiften, Blöcken, Spielen und Murmeln für den Transport gepackt. 

Zudem sind ein Rollstuhl, eine Orthese, dringend benötigte FFP2-Masken und Schutzkittel Bestandteil der Lieferung.

„Möglich sind diese Transporte durch die zahlreichen Spender:innen, die das Engagement für Moria finanziell unterstützen“, erläutert Markus Kampling. Bisher sind rund 85.000 Euro zugunsten der Menschen in Moria bei der Caritas Flüchtlingshilfe eingegangen. Vor dem aktuellen Transport wurden zuletzt Elektrokochtöpfe und Essenspakete im Wert von 20.000 Euro sowie Hygieneartikel im Wert von 10.000 Euro für die Menschen in Moria bereitgestellt. Caritasdirektor Björn Enno Hermans ergänzt: „Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Menschen bedanken, die die Menschen in Moria 2 mit ihren Spenden unterstützt haben. So können wir den Menschen zumindest zeigen, dass sie nicht vergessen sind und es Menschen gibt, denen ihr Schicksal nicht gleichgültig ist."


Digitale Mahnwache: Post aus Moria

Die Aktion #postausmoria, die wir gemeinsam mit der Initiative Ein Herz für Moria, der Caritas-Flüchtlingshilfe Essen e.V., dem Caritasverband für die Stadt Essen e.V. sowie vielen weiteren Unterstützerinnen und Unterstützern durchgeführt haben, hatte das Ziel weiterhin auf die katastrophale Situation der Menschen auf Lesbos aufmerksam und unsere Forderung nach einer sofortigen Evakuierung deutlich machen.

Nach dem sogenannten Weihnachtsappell von rund 250 Abgeordneten des Deutschen Bundestages waren die furchtbaren Zustände vor Ort auf Lesbos kurzzeitig sehr präsent. Aber politisch ist bisher nichts Sichtbares passiert.

Digitale Mahnwache gegen das Vergessen

Von Anfang Januar 2021 bis Ostern wurde jeden Sonntag um 12.05 Uhr als digitale Mahnwache im nachgebauten Zelt ein Brief aus Moria von Persönlichkeiten aus Gesellschaft und Politik vorgelesen und hier live auf Facebook gestreamt. Die Videos zu den vorgelesenen Briefen können dort auch weiterhin angeschaut werden. 

Den ersten Brief einer jungen Mutter, die hochschwanger mit ihren kleinen Kindern seit eineinhalb Jahren auf Lesbos ausharrt, hat der Generalvikar des Bistums Essen Klaus Pfeffer am 3. Januar vorgelesen. Die vorgelesenen Briefe gibt es hier als Datei zum nachlesen und teilen. 

Unsere Forderung:

Wir fordern von der EU-Kommission als Auftraggeberin und der griechischen Regierung als Umsetzerin:

Eine sofortige Evakuierung des Lagers Moria2 auf Lesbos. Die Bewohner*innen müssen sofort in trockene, wetterfeste und hygienisch einwandfreie Unterkünfte gebracht werden.
Einen freien Zugang von NGOs zu den Bewohner*innen.
Eine unabhängige Überprüfung aller Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln, um die Einhaltung der EU-Aufnahmenorm 2003/9/EG zu kontrollieren und ggf. Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten.

Wir fordern von der Deutschen Bundesregierung:

Die Aufnahme von 5.000 Menschen, die bislang auf den griechischen Inseln untergebracht sind, nach Deutschland. Ein Schwerpunkt soll auf Familien mit Kindern liegen.
Eine Verteilung dieser Menschen nach den freiwilligen Meldungen der Kommunen.

Wer die Menschen in Moria gemeinsam mit uns unterstützen möchten kann hier spenden: 

App - I do Essen, Stichwort: „Ein Herz für Moria“ https://essen.i-do.app 
Paypal: Fluechtlingshilfe@cse.ruhr (Den Wunsch nach einer Spendenquittung bitte ggf. als Kommentar angeben.) 
Überweisung an: Caritas Flüchtlingshilfe: Bank im Bistum Essen, IBAN DE45 3606 0295 0000 1026 28, Stichwort Moria


Winterkleidung und Gummistiefel erreichen die Menschen in Moria 2

Die Zustände im Lager Moria 2 auf Lesbos sind weiterhin katastrophal. In Kooperation mit der Initiative „Ein Herz für Moria“ bemühen sich der Caritasverband für die Stadt Essen, die Caritas Flüchtlingshilfe und die cse weiterhin um Hilfe für die geflüchteten Menschen. Wir freuen uns, dass eine Hilfslieferung mit 1.500 Gummistiefelpaaren die Menschen im Lager erreicht hat. „Wenn es regnet, stehen Zelte unter Wasser oder versinken im Schlamm. Die Matratzen, auf denen die Menschen schlafen und die Habseligkeiten werden durchnässt. Die Gummistiefel sind daher nur ein Tropfen auf den heißen Stein, damit sich die Menschen auf Lesbos zumindest trockenen Fußes fortbewegen können. Es muss sich vor allem auf politischer Ebene etwas bewegen. Europa muss endlich Stellung beziehen und ein Zeichen für Humanität, Menschenwürde und Verantwortung setzen“, so Caritasdirektor Björn Enno Hermans.

 

Neben den Gummistiefeln für Kinder und Erwachsene hatte die Essener Initiative auch Winterkleidung auf den Weg nach Lesbos gebracht. Die Kleidung und die Gummistiefel finanzieren sich aus Spendengeldern, die seit Dezember 2020 gesammelt wurden. Für den Transport der Hilfsgüter konnte erneut der Logistikdienstleister UPS als Partner gewonnen werden. Die Transportkosten übernimmt die UPS Foundation, der karitative Arm des Unternehmens.

„Wir werden uns weiter für die Menschen in Moria 2 einsetzen. Zusätzliche Hilfstransporte mit Powerbanks, die mit einem Spendenaufruf des Sozialdienst katholischer Frauen finanziert werden konnten, sowie medizinischer Schutzausrüstung sind bereits in Planung. Insgesamt sind damit Lieferungen im Gesamtwert von 35.000 € auf dem Weg. 


Aktion MoriaLive in der Essener Innenstadt

Am 12. Dezember 2020 fand die Aktion MoriaLive in der Essener Innenstadt auf dem Domhof statt. Nicht nur die Corona-Pandemie stellt uns alle vor große Herausforderungen, sondern auch die aktuelle Situation des Flüchtlingslagers „Moria“ auf der griechischen Insel Lesbos. Hier muss endlich im Sinne der Menschen gehandelt werden!

Auf dem Domhof hatten Passanten und geladene Gäste die Möglichkeit einen Selbstversuch zu starten: In einem originalgetreuen UNHCR-Flüchtlingszelt konnten sie die beklemmende und unwürdige Situation der Flüchtenden erfahren. Während einer dauerhaften Live-Schalte, die realistisch auf der Rückwand innerhalb des aufgebauten Zeltes projiziert wurde, konnten Besucher der Aktion direkt mit einer Familie in Kontakt treten, die momentan in ebenso einem Zelt im Flüchtlingscamp Moria 2 auf Lesbos lebt. Auch der Außenbereich um das Zelt herum wurde authentisch nachempfunden und der Situation im Lager angepasst. Mit der Aktion hatte das Ziel auf die Missstände im Lager für Geflüchtete aufmerksam machen und die politischen Entscheidungsträger wachzurütteln.

Zudem wurden im Rahmen der Aktion Spendengelder für Winterkleidung und Gummistiefel gesammelt. 

 


Start eines weiteren medizinischen Hilfstransports

In Kooperation mit der Initiative „Ein Herz für Moria“ haben der Caritasverband für die Stadt Essen, die Caritas Flüchtlingshilfe und verschiedene Sozialträger sowie Unternehmen (darunter auch die cse) Anfang Oktober 2020 einen weiteren Hilfstransport mit dringend benötigten Medizingeräten für die geflüchteten Menschen auf der griechischen Insel Lesbos auf den Weg gebracht. Um eine grundlegende medizinische Versorgung der Menschen in dem neu errichteten Lager Moria 2 zu ermöglichen, wurden ein Ultraschallgerät sowie mehrere EKG-Geräte vom Universitätsklinikum Essen und vom Elisabeth-Krankenhaus im Gesamtwert von ca. 20.000 Euro gespendet. Die beiden Essener Kliniken sind dem Aufruf von Oberbürgermeister Thomas Kufen gefolgt, der um Unterstützung für die Hilfstransporte nach Lesbos gebeten hatte. „Für uns als Universitätsmedizin Essen ist es eine Selbstverständlichkeit, diese besondere humanitäre Essener Initiative mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen. Wir freuen uns, dass wir mit den medizinischen Geräten und bereits zuvor gespendeten Medikamenten und Schutzausrüstung unseren Beitrag dazu leisten können, den Menschen auf Lesbos zu helfen“, sagt Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen. „Auch wir sind dem Aufruf von Thomas Kufen gerne gefolgt, um so für die Menschen auf Lesbos einen kleinen Beitrag zu leisten“, so Jens Egert, Geschäftsführer Contilia Gruppe. Zusätzlich wurden von Spendengeldern mehrere Blutdruckgeräte und Fieberthermometer gekauft, die nun ebenfalls nach Lesbos gebracht werden. 

 

„Die Zustände im neuen Lager drohen noch schlimmer zu werden als in Moria, was man bislang eigentlich für unvorstellbar gehalten hat. Wir haben alle Kräfte mobilisiert, um zumindest mitzuhelfen, eine grundlegende medizinische Versorgung der Menschen vor Ort zu ermöglichen. Aber auch politisch darf das Thema nicht in Vergessenheit geraten und es muss dringend eine humanitäre Lösung gefunden werden“, so Caritasdirektor Prof. Dr. Björn Enno Hermans. 

Für den Transport der teilweise hochsensiblen Geräte konnte die Essener Initiative den Logistikdienstleister UPS als Partner gewinnen, der auch Transportdienstleistungen über den Paketdienst hinaus anbietet und organisiert. Die Kosten des Transports übernimmt die UPS Foundation, der karitative Arm des Unternehmens. „Wir haben als Unternehmen eine soziale Verantwortung, die sich in konkreten Maßnahmen zeigt. Ich bin stolz darauf, dass unsere Unterstützung medizinische Hilfe auf Lesbos ermöglicht“, so Frank Sportolari, UPS Deutschland-Chef. 

„Ich freue mich über das große Essener Engagement der Beteiligten, das ein Beispiel dafür ist, dass gemeinsam und durch eine gute, übergreifende Zusammenarbeit etwas bewegt werden kann“, so Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen.

Auf Lesbos wurden die Medizingeräte an die vor Ort tätige medizinische Hilfsorganisation Kitrinos übergeben. 


Medizinische Hilfstransporte

In Kooperation mit der Initiative „Ein Herz für Moria“ haben der Caritas Flüchtlingshilfe Essen e.V. und verschiedene Sozialverbände und Träger (darunter auch die cse) im August 2020 einen ersten Hilfstransport für Menschen in Moria auf der griechischen Insel Lesbos auf den Weg gebracht.

In einem ersten Schritt wurden Medikamente, medizinisches Material und Schutzausrüstung auf dem Land- und Seeweg von Essen nach Lesbos gebracht. Es handelt sich dabei um den ersten Transport mit Medizin und Schutzmaterialien. Ein weiterer Transport wurde per Luftfracht ausgeführt. Auch an Bord des Flugzeugs befanden sich Medikamente, medizinische Ausrüstung und Schutzmaterialien - allesamt Güter, die vor Ort nicht oder nur sehr schwer zu kaufen sind.

„Das Feuer im Flüchtlingscamp Moria ist eine der großen humanitären Katastrophen unserer Zeit“, berichtet Prof. Dr. Björn Enno Hermans, Direktor des örtlichen Caritasverbands, am Rande der Transportvorbereitung auf dem Gelände des ehemaligen Klosters in Schuir. „Aktuell befinden sich rund um Moria ungefähr 12.000 Menschen ohne Anlaufstelle und ohne ein Dach über dem Kopf auf der Straße.“

Als sich die Nachricht vom verheerenden Brand in Moria verbreitete, wurde das gemeinsame Anliegen der Flüchtlingshilfe und der korporativen Mitglieder des Caritasverbands, schnellstmöglich Hilfe zu leisten, umgehend in die Tat umgesetzt. „Wir haben alle verfügbaren Kräfte mobilisiert und Mittel bereitgestellt, um die Not vor Ort hoffentlich etwas lindern zu können“, beschreibt der stellvertretende Vorsitzende der Caritas Flüchtlingshilfe, Markus Kampling.

Die Organisatoren seien sich einig, dass das Engagement aller Beteiligten bemerkenswert ist und ein weiteres Beispiel für die gute übergreifende Zusammenarbeit. Besonders dankbar sei man, dass Fred Kusch vom Caritasverband der Stadt Düsseldorf und Gamze Hizel von der cse den Transporter selbst fahren und so einen wichtigen Beitrag leisten, die persönliche Übergabe der Güter an die Hilfsorganisation vor Ort sicherzustellen. Darüber hinaus hoffen alle auf eine weiterhin starke Spendenbereitschaft in der Bevölkerung.

 

Die Hilfsgüter wie Medikamente, Schutzanzüge, Handschuhe und Masken wurden von verschiedenen Sozialverbänden und Trägern für die Hilfe in Moria gespendet. Dazu zählen der Caritas Flüchtlingshilfe Essen e.V., der Caritasverband für die Stadt Düsseldorf e.V., der Caritasverband für die Stadt Essen e.V., die cse gGmbH, die Katholische Pflegehilfe, die Nikolaus Groß Stiftung Essen, die Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung, das Altenheim St. Georg sowie das Uniklinikum Essen. Auf Lesbos wurden Hilfsgüter an die vor Ort tätige Hilfsorganisation Kitrinos übergeben.

Kontakt
Hilfe für Geflüchtete in Moria
Kopstadtplatz 13
45127 Essen


Spenden zu Gunsten der Initiative:

Caritas Flüchtlingshilfe Essen
Verwendungszweck: Ein Herz FÜR MORIA
Bankverbindung: DE45 3606 0295 0000 1026 28
Bank im Bistum Essen


Kontakt Ansprechpartner/-in

Tanja Rutkowski
Fachbereichsleitung Soziale Dienste, Gefährdetenhilfe und Quartiersentwicklung / Prokuristin

0201 632569-803
Tanja.Rutkowski@cse.ruhr


Claas Jörges
Leitung Fachabteilung Füchtlingsunterkünfte

claas.joerges@cse.ruhr


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